Liebe Mama, lieber Papa!
Ihr wolltet bei uns im letzten Juli nur 2 Wochen Urlaub machen und keiner konnte ahnen, dass Ihr nie wieder nach Hause kommen würdet!
Dass Du so krank warst Mama, wussten wir alle. Wir waren trotzdem voller Hoffnung, dass Du Dich hier bei uns ein bisschen erholen würdest um dann gestärkt zu Hause die nächste Chemo in Angriff zu nehmen. Leider ging es Dir nur ein paar Tage gut. Diese nutzten wir, um alle zusammen im Garten zu sitzen, Du und Papa auf der Hollywood-schaukel, wir alle um Euch herum. Ihr habt die warmen Tage noch genossen. Oft hattet Ihr die Augen geschlossen und wenn ich Euch ansah, dann wünschte ich mir, dass es immer so bleiben sollte. Aber es kam anders.
Du bekamst große Schmerzen und wir mussten Dich in die Klinik bringen. Jeden Tag waren Papa und ich bei Dir und nach einer Woche konnten wir Dich nach Hause holen. Die Ärzte hatten Dir gesagt, dass Du essen musst, sonst fehlt Dir die Kraft zum Leben. Aber Du konntest bald nicht mehr essen und wieder mussten wir Dich in die Klinik bringen. Der Papa sagte immer, Du sollst auf die Beine kommen, er möchte mit Dir wieder heim.
Aus den 2 Wochen Urlaub waren nun schon 8 Wochen Krankheit geworden. Niemand ahnte, dass Du diesmal nicht mehr zu uns nach Hause kommen würdest. Nach 3 Tagen, als Du merktest, Du kannst nicht mehr essen und Du verlierst immer mehr Kraft und als ich Dir wieder und wieder das Versprechen gab, mich um den Papa zu kümmern und ihn für immer zu uns zu nehmen und ihn niemals ins Pflegeheim abzuschieben, da legtest Du über Nacht den Schalter um. Als ich am 14.09. Nachmittags zu Dir kam und Dir erzählte, dass ich alles für Deine Pflege bei uns zu Hause geregelt hatte, nahmst Du mich in die Arme und sagtest nur "Danke". Du warst zu müde um mit mir zu sprechen. Nur Deine Augen waren auf einmal so dunkelblau, sie suchten irgendetwas in der Ferne. Ich konnte nicht wissen, dass sie mich an diesem Tag das letzte Mal anschauten. Am nächsten Tag lagst Du schon im Koma.
So hast Du nicht mehr erleben müssen, dass ich auch den Papa noch am Abend zuvor in die Klinik bringen musste und er 2 Zimmer weiter neben Deinem lag. Ich habe ihn in den Rollstuhl gesetzt und ihm gesagt, dass wir jetzt zu Dir gehen. Du lagst inzwischen schon in einem Einzelzimmer und ich sagte dem Papa, dass Du Dich nun ausruhen kannst. Es war still im Zimmer und der Papa saß an Deinem Bett und hielt Deine Hand. 3 Tage später wurde er in die Kopfklinik verlegt weil er operiert werden musste. Einen Tag später bist Du für immer eingeschlafen.
Der Papa lag im Koma und wir konnten es ihm erst 4 Tage danach sagen. Ohne ein Wort liefen ihm die Tränen und ich weinte mit ihm. Trotz allem hat er sich zunächst wieder erholt, hat seine Reha gut hinter sich gebracht und so haben wir Dich dann am 5. November beigesetzt. Wir haben damit gewartet, bis der Papa dabei sein konnte.
Papa sagte, nun will er noch einmal "durchstarten", es muss ja weiter gehen. Wir hatte ihm hier sein eigenes Zimmer eingerichtet, hatten dazu teilweise die Möbel von Euch zu Hause geholt. Er fühlte sich zunächst richtig gut und wir waren alle bester Hoffnung. Aber dann merkte er jeden Tag mehr, wie sehr Du ihm fehltest. Von da an begann auch sein Leidensweg.
Immer wieder in die Klinik, immer wieder aufbauen und dann wieder nach Hause. Ende November war er schon ein Pflegefall, der kaum noch etwas alleine machen konnte. Weihnachten war er in der Klinik, und von da an jeden Monat einmal. Im März diesen Jahres bekam er noch einen Blasenkatheder und als er begriff, dass er den nie mehr los wird, sagte er, so will er nicht leben, er will zu Dir.
Am 10. Mai, als Du Geburtstag gehabt hättest, war er schon völlig abwesend. Die ganze Nacht war ich bei ihm, weil er nicht schlafen konnte. Seine Hände suchten und ich streichelte ihn und redete beruhigend auf ihn ein, sagte ihm, er solle jetzt schlafen, morgen wäre alles gut. Aber er schloss die Augen nicht, er schaute in die Ferne, seine Augen waren weit geöffnet. Er drückte meine Hand ganz fest, sagte aber kein Wort mehr. Mit der Zeit wurde er ruhiger, aber er schlief nicht. Am nächsten Morgen um 7 Uhr war er endlich eingeschlafen. Er atmete ruhig und gleichmäßig und ich schloss die Tür zu seinem Zimmer, um ihm noch ein bisschen Ruhe zu gönnen, bevor ich ihn wie jeden Morgen gegen halb 9 frisch machen wollte für den Tag. Als ich dann 8.15 Uhr in sein Zimmer trat, streichelte ich ihn und sagte ihm, dass wir nun langsam anfangen wollen. Ich zog das Rollo hoch und trat an sein Bett. Er lag ruhig und still und er hatte aufgehört zu atmen..... Er war noch ganz warm und so musste er wohl gerade erst "gegangen" sein. Ich streichelte ihn und sagte ihm, er soll die Mama grüßen und dass wir sie alle vermissen. Mein Versprechen vom Vorabend war wahr geworden, es war alles gut.... für ihn.
Ihr wolltet bei uns im letzten Juli nur 2 Wochen Urlaub machen und keiner konnte ahnen, dass Ihr nie wieder nach Hause kommen würdet!
Dass Du so krank warst Mama, wussten wir alle. Wir waren trotzdem voller Hoffnung, dass Du Dich hier bei uns ein bisschen erholen würdest um dann gestärkt zu Hause die nächste Chemo in Angriff zu nehmen. Leider ging es Dir nur ein paar Tage gut. Diese nutzten wir, um alle zusammen im Garten zu sitzen, Du und Papa auf der Hollywood-schaukel, wir alle um Euch herum. Ihr habt die warmen Tage noch genossen. Oft hattet Ihr die Augen geschlossen und wenn ich Euch ansah, dann wünschte ich mir, dass es immer so bleiben sollte. Aber es kam anders.
Du bekamst große Schmerzen und wir mussten Dich in die Klinik bringen. Jeden Tag waren Papa und ich bei Dir und nach einer Woche konnten wir Dich nach Hause holen. Die Ärzte hatten Dir gesagt, dass Du essen musst, sonst fehlt Dir die Kraft zum Leben. Aber Du konntest bald nicht mehr essen und wieder mussten wir Dich in die Klinik bringen. Der Papa sagte immer, Du sollst auf die Beine kommen, er möchte mit Dir wieder heim.
Aus den 2 Wochen Urlaub waren nun schon 8 Wochen Krankheit geworden. Niemand ahnte, dass Du diesmal nicht mehr zu uns nach Hause kommen würdest. Nach 3 Tagen, als Du merktest, Du kannst nicht mehr essen und Du verlierst immer mehr Kraft und als ich Dir wieder und wieder das Versprechen gab, mich um den Papa zu kümmern und ihn für immer zu uns zu nehmen und ihn niemals ins Pflegeheim abzuschieben, da legtest Du über Nacht den Schalter um. Als ich am 14.09. Nachmittags zu Dir kam und Dir erzählte, dass ich alles für Deine Pflege bei uns zu Hause geregelt hatte, nahmst Du mich in die Arme und sagtest nur "Danke". Du warst zu müde um mit mir zu sprechen. Nur Deine Augen waren auf einmal so dunkelblau, sie suchten irgendetwas in der Ferne. Ich konnte nicht wissen, dass sie mich an diesem Tag das letzte Mal anschauten. Am nächsten Tag lagst Du schon im Koma.
So hast Du nicht mehr erleben müssen, dass ich auch den Papa noch am Abend zuvor in die Klinik bringen musste und er 2 Zimmer weiter neben Deinem lag. Ich habe ihn in den Rollstuhl gesetzt und ihm gesagt, dass wir jetzt zu Dir gehen. Du lagst inzwischen schon in einem Einzelzimmer und ich sagte dem Papa, dass Du Dich nun ausruhen kannst. Es war still im Zimmer und der Papa saß an Deinem Bett und hielt Deine Hand. 3 Tage später wurde er in die Kopfklinik verlegt weil er operiert werden musste. Einen Tag später bist Du für immer eingeschlafen.
Der Papa lag im Koma und wir konnten es ihm erst 4 Tage danach sagen. Ohne ein Wort liefen ihm die Tränen und ich weinte mit ihm. Trotz allem hat er sich zunächst wieder erholt, hat seine Reha gut hinter sich gebracht und so haben wir Dich dann am 5. November beigesetzt. Wir haben damit gewartet, bis der Papa dabei sein konnte.
Papa sagte, nun will er noch einmal "durchstarten", es muss ja weiter gehen. Wir hatte ihm hier sein eigenes Zimmer eingerichtet, hatten dazu teilweise die Möbel von Euch zu Hause geholt. Er fühlte sich zunächst richtig gut und wir waren alle bester Hoffnung. Aber dann merkte er jeden Tag mehr, wie sehr Du ihm fehltest. Von da an begann auch sein Leidensweg.
Immer wieder in die Klinik, immer wieder aufbauen und dann wieder nach Hause. Ende November war er schon ein Pflegefall, der kaum noch etwas alleine machen konnte. Weihnachten war er in der Klinik, und von da an jeden Monat einmal. Im März diesen Jahres bekam er noch einen Blasenkatheder und als er begriff, dass er den nie mehr los wird, sagte er, so will er nicht leben, er will zu Dir.
Am 10. Mai, als Du Geburtstag gehabt hättest, war er schon völlig abwesend. Die ganze Nacht war ich bei ihm, weil er nicht schlafen konnte. Seine Hände suchten und ich streichelte ihn und redete beruhigend auf ihn ein, sagte ihm, er solle jetzt schlafen, morgen wäre alles gut. Aber er schloss die Augen nicht, er schaute in die Ferne, seine Augen waren weit geöffnet. Er drückte meine Hand ganz fest, sagte aber kein Wort mehr. Mit der Zeit wurde er ruhiger, aber er schlief nicht. Am nächsten Morgen um 7 Uhr war er endlich eingeschlafen. Er atmete ruhig und gleichmäßig und ich schloss die Tür zu seinem Zimmer, um ihm noch ein bisschen Ruhe zu gönnen, bevor ich ihn wie jeden Morgen gegen halb 9 frisch machen wollte für den Tag. Als ich dann 8.15 Uhr in sein Zimmer trat, streichelte ich ihn und sagte ihm, dass wir nun langsam anfangen wollen. Ich zog das Rollo hoch und trat an sein Bett. Er lag ruhig und still und er hatte aufgehört zu atmen..... Er war noch ganz warm und so musste er wohl gerade erst "gegangen" sein. Ich streichelte ihn und sagte ihm, er soll die Mama grüßen und dass wir sie alle vermissen. Mein Versprechen vom Vorabend war wahr geworden, es war alles gut.... für ihn.
8 Monate nachdem die Mama gegangen war, bist Du - Papa - ihr gefolgt. Du wolltest nicht mehr leben ohne sie und wir alle haben das verstanden, nach 49 gemeinsamen Jahren. Wir werden Euch niemals vergessen, wir danken Euch für alles, was Ihr uns an Liebe und Lebensweisheiten für unser Leben mitgegeben habt. Auf Eurem Grab brennt immer ein Licht, jeden Tag spreche ich in Gedanken mit Euch, ich weiß, Ihr seid mir nah. Machts gut ihr Zwei, eines Tages werden wir wieder alle zusammen sein. Bis dahin lebt Ihr in unseren Herzen weiter, wir lieben Euch!
Eure Petra und Euer Uwe mit allen Enkeln!
Lieber Papa,
weißt Du noch, vor 2 Jahren im Oktober warst Du auf Reha in Erlangen und Du hast Riesenfortschritte gemacht! Deine Ärztin war nur am Staunen, Du bist ohne Deinen "Wagen" gelaufen - und das ziemlich schnell! -, Du warst mit uns im Garten spazieren, Du hast gut gegessen und Du wolltest es unbedingt schaffen! Du wolltest nach Hause zu uns und noch einmal durchstarten, auch ohne die Mama. Du hattest es ihr versprochen.
Jeden Tag waren wir bei Dir um Dich zu besuchen, mit Dir spazieren zu gehen und einen Kaffee zu trinken. Du warst ganz hippelig und du hast die Tage gezählt bis Du endlich die Reha abschließen konntest. Ich denke oft an diese Zeit, wir haben zusammen gelacht und Späßchen gemacht. Es tat so gut, Dich endlich wieder lachen zu sehen, zu sehen, wie Dein Lebenswille wieder zurückkehrte. Ach Papa, wir waren damals so voller Hoffnung!
Ich hab Dich lieb!
Lieber Papa,
weißt Du noch, vor 2 Jahren im Oktober warst Du auf Reha in Erlangen und Du hast Riesenfortschritte gemacht! Deine Ärztin war nur am Staunen, Du bist ohne Deinen "Wagen" gelaufen - und das ziemlich schnell! -, Du warst mit uns im Garten spazieren, Du hast gut gegessen und Du wolltest es unbedingt schaffen! Du wolltest nach Hause zu uns und noch einmal durchstarten, auch ohne die Mama. Du hattest es ihr versprochen.
Jeden Tag waren wir bei Dir um Dich zu besuchen, mit Dir spazieren zu gehen und einen Kaffee zu trinken. Du warst ganz hippelig und du hast die Tage gezählt bis Du endlich die Reha abschließen konntest. Ich denke oft an diese Zeit, wir haben zusammen gelacht und Späßchen gemacht. Es tat so gut, Dich endlich wieder lachen zu sehen, zu sehen, wie Dein Lebenswille wieder zurückkehrte. Ach Papa, wir waren damals so voller Hoffnung!
Ich hab Dich lieb!
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Created: 01.11.2013,
Created by Petra Hirsch
Created by Petra Hirsch
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