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Meine Mama hat es nie leicht gehabt im Leben.Geflohen aus der ehem. DDR als sie  noch ein Kind war. Den falschen Mann getroffen,der sie sitzen liess als sie schwanger wurde mit meinem Bruder. Dann traf sie meinen Vater. Sie bekamen mich und fünf Jahre später meine Schwester. 1993 wurde Brustkrebs festgestellt. Sie hat vom ersten Tag an gekämpft und nie die Hoffnung aufgegeben,das sie wieder gesund wird. !999 starb nach kurzer,schwerer Krankheit mein Vater,woran sie fast zerbrochen wäre.

In den folgenden Jahren wurde Knochenkrebs diagnostiziert. Zum Schluß war das ganze Skelett betroffen und sie hatte immer starke Schmerzen. Irgendwann war auch noch die Leber befallen. Sie bekam immer wieder Chemotherapien, Bestrahlungen und Medikamente. Sie wurde schwächer und schwächer,hörte aber trotzdem nicht auf zu kämpfen.

Als 2001 und 2002 die ersten Enkelkinder geboren wurden, war sie die stolzeste Oma der Welt. Wenn sie mit Cheyenne und Chris zusammen war ging es ihr gut,die Krankheit war vergessen.

Anfang 2007 wurde erneut Brustkrebs festgestellt.Die Brust wurde amputiert. Von da an ging es meiner Mama immer schlechter. Oft mußten wir sie ins Krankenhaus bringen oder den Krankenwagen rufen.

Immer wenn wir ein paar Stunden später ins KH fuhren,saß unser Stehaufmännchen wieder grinsend im Bett. Wir haben immer wieder den Hut vor ihr gezogen,vor diesem Kämpferherz!!!

Ein paar Wochen vor ihrem 60. Geburtstag im Dezember ´08,sagte sie,das sie so gerne noch einmal ihren Geburtstag mit allen feiern möchte.

Wir haben Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um ihr diesen Wunsch zu erfüllen, und das war nicht grade einfach. Im Unterbwußtsein war uns wahrscheinlich schon klar,was hinter dieser Aussage steckt,das sie noch einmal mit allen feiern will. Aber wir wollten wohl nicht sehen, das es zu Ende geht.

Drei Wochen nach ihrem Geburtstag, war es dann soweit. Am 7. Januar kam ich morgens ins Haus. In der Küche sah ich sofort,das irgendwas nicht stimmt. Mama hatte noch nichts gegessen und ihren Kaffee noch nicht getrunken. Ich ging in ihr Zimmer,sie bekam kaum Luft.

Ich rief meine Tante an,die sich sofort auf den Weg machte. Wir holten unseren Hausarzt,der uns dringend dazu riet,das wir Mama ins KH bringen sollen. Sie wollte nicht und so ging das bis abends weiter.

Als es immer schlimmer wurde,riefen wir den Krankenwagen. Mein Bruder war auf Spätschicht,als er mittags zur Arbeit ging sagte Sie zu ihm noch:"Tschüß,mein Junge"

Als sie zur Tür gebracht wurde,sah sie mich an nd sagte auch zu mir:"Tschüß meine Große!"

Ich sagte ihr,sie braucht sich nicht verabschieden,ich komme gleich noch ins KH.

Sie verabschiedete sich noch von meiner Schwester und meiner Tante.Später war uns dann bewusst,das sie da schon wußte,das sie nicht mehr zu uns zurück kommt.

Ich hatte an dem Abend Rückenschmerzen und bin nicht mit ins KH gefahren,habe meine Schwester allein fahren lassen. Ich habe mein Versprechen nicht gehalten und habe sie nicht mehr lebend wieder gesehen.

Ich war mir sicher,das es so laufen würde wie immer.Ich komm am nächsten Tag ins Zimmer und sie strahlt mich an. Der größte Irrtum meines Lebens. Am nächsten Morgen klingelte mein Handy,der Arzt sagte nur: Kommen sie bitte schnell,es geht ihr sehr schlecht!

Ich hab meinen Bruder geweckt,meine Schwester auf der Arbeit angerufen. Wir kamen ins KH und uns wurde von einer Schwester so ganz nebenbei gesagt,das unsere Mama leider verstorben ist. Diese Bilder,wie Markus reagierte,Julias Reaktion und auch meine eigene werd ich nie vergessen.Als wir in das Zimmer gingen,sie da lag. Meine starke Mama,die nie aufgegeben hat.

Der einzige Trost den es für uns gibt ist,das sie ganz friedlich eingeschlafen ist. Und ganz am Anfang der Krankheit hat sie gesagt,das der Krebs sie niemals umbringen wird.

Uns ist bewußt,das sie durch den Krebs sehr geschwächt und anfällig war,aber sie hat trotzdem ihren Willen bekommen. Sie ist letztendlich an einer Lungenentzündung gestorben!!!

Wenn Du mich hören kannst Mama,dann verzeih mir bitte,das ich mein letztes Versprechen nicht mehr eingehalten habe.Ich war immer bei dir im KH,nur an diesem letzten Abend nicht. Das werde ich mir niemals verzeihen.Ich würd dir so gerne sagen,wie lieb ich dich habe. Ich bin 31,aber trotzdem fehlen die Tips und Ratschläge einer Mutter in vielen Situationen.

Meine Schwester hat vor elf Wochen Zwillinge bekommen. Einer der beiden sieht aus wie meine Mutter. Es ist Trost und Schmerz zugleich,wenn man in dieses kleine Gesicht guckt. Sie wäre so glücklich,wenn sie Enkelknd Nr. 3 und 4 noch hätte kennenlernen dürfen.

Aber meine Schwester sagt immer,sie ist sich sicher,das Jan und Niklas ihre eigenen Schutzengel haben: Oma und Opa im Himmel!

Wir haben dich lieb Mama,du fehlst uns in jeder Minute.

Man sagt immer,die Zeit heilt alle Wunden,wir haben die Zeit noch nicht gefunde

Wir werden dich nie vergessen

Deine Kinder Markus,Tanja und Julia,und

Deine Enkelkinder

Cheyenne,Chris, Jan und Niklas

 

 

Heute ist der 16.9.2010

Bald ist es schon drei Jahre her das du gegangen bist und noch immer kann ich es einfach nicht begreifen.

Es ist jetzt 0.39 Uhr und der Schmerz zerreisst mich wie so oft. Alleine in unserem Haus,überall die Erinnerungen an dich. Ich halte das nicht mehr aus.So viel hätte ich dir noch zu sagen.Ich würde dich so gerne noch einmal in den Arm nehmen,nur einmal noch sehen.Ich würde alles dafür geben!

In dem Moment in dem du gestorben bist,haben wir nicht nur dich verloren.Deine Geschwister haben sich seit der Beerdigung nicht mehr gemeldet.Mit Ausnahme von Moni natürlich.Marlies sieht man ab und zu auch mal. Aber weder Hanni,noch Thommy oder Achim.Die Familie,die mir immer heilig war,auf die ich mich immer so gefreut habe,wenn man sich nach langer Zeit wieder gesehen hat.Nichts ist mehr davon übrig.

Einmal sind wir seitdem alle aufeinander getroffen.Nicht einer hat auch nur ein Wort über dich verloren,uns mal tröstend in den Arm genommen.Fast so,als wärst du nie da gewesen.

Nur Moni ist nach wie vor so eine treue Seele,ich habe Angst das sie an deinem Tod zerbricht.

Cheyenne und Chris hatten Geburtstag,jetzt sind sie schon 8 und 9 Jahre alt.Sie sind so groß geworden.Und ich bin mir sicher,all die Sorgen,die wir mit den beiden haben wären nicht halb so sehr zu stande gekommen,wärst du noch da.

Und dann sind da noch Jan und Niklas.Mama wenn due die beiden dioch nur sehen könntest.Du wärst so stolz auf die beiden.Und auf Julia.Wie toll sie das macht und was sie für tolle Jungs hat.Morgen sind sie schon 17 Monate alt.Sie laufen durch die Gegend und nichts ist mehr sicher.

Sie bringen uns oft zum lachen.Und immer wenn ich Jan ansehe,sehe ich dich.Er sieht dir so verdammt ähnlich. Wenn die beiden mal wieder ihre fünf Minuten haben,sagt Julia oft,das du ihr die beiden bestimmt geschickt hast um dich zu revanchieren.Weil Julia ja auch so eine wilde und völlig verrückte  Hummel war.Sie meint dann immer,damit sie weiss,wie sehr du "leiden" musstest hast du ihr das jetzt im Doppel geschickt.

Ich habe aber schon oft gesagt,das du die beiden bestimmt geschickt hast,damit wir unser Lachen wieder finden.Wir sind alle so ernst geworden,und selbst wenn wir nach aussen zu lachen scheinen,im Inneren haben wir unser Lachen verloren.Ausser in den Momenten wenn Jan oder Niklas wieder ihre Faxen machen,dann ist unser Lachen echt.

Oh Mama du hättest deine Freude an den beiden.Wir werden alles dafür tun,damit sie dich kennen lernen.Auch wenn sie dich nie treffen werden,aber sie werden wissen,wer ihre Oma Elvi war,und wie sehr sie sie geliebt hätte.Letztens waren Julia und ich mit den beiden auf dem Friedhof.Und als wenn es ein Zeichen wäre,nahm Jan seinen geliebten Schnulli und warf ihn auf dein Grab.

Wir haben ihn da liegen gelassen und mussten mit den Tränen kämpfen.Und vor ein paar Tagen waren wir wieder  mit ihnen bei dir.Erinnerst du dich noch,was für ein Muster du immer bei Papa vors Grab geharkt hast?Plötzlich hatte Jan einen Stock in der Hand und fängt an,genau dieses Muster vor euer Grab zu kratzen!Wie geht das???Sind das alles Zeichen von Dir?Es verwundert uns immer wieder aufs neue,was alles passiert ist,seit du nicht mehr da bist.Wir werden es nie erfahren,leider.

Ich hab dich so lieb und du fehlst mir in jeder Sekunde.

Deine Tanja

 

Fuer MAMILI
Geboren am 17.12.1947
Gestorben am 08.01.2008

7.061 796 10

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 03.07.2009,
Erstellt von Tanja Böhle

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