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Mein Vater Udo Preuß

Papa wurde am 11.01.1947 in Burscheid geboren. Seine leibliche Mutter gab ihn damals, nach ca. 6 Monaten, zur Adoption frei und so wurde er von meiner Oma und meinem Opa adoptiert. Er hatte dort ein gutes Leben führen dürfen. Es waren liebe Menschen, die nach meinem Papa auch noch 2 Söhne bekamen. Er machte ein Lehre bei der Bahn als Elektriker und lernte schnell meine Mama kennen und lieben. Am 10. November 1967 wurde geheiratet und im März 1968 kam ich zur Welt. Mein Bruder wurde am 03. November 1971 geboren. So lebten wir viele Jahre glücklich und zufrieden zusammen. Es gab natürlich auch schlechte Zeiten, in denen wir uns so gar nicht riechen konnten, aber im großen und ganzen waren wir eine tolle Familie, die immer für den anderen da war und sehr hilfsbereit waren wir auch. Irgendwann vor ca. 10 Jahren fing alles an. Papa wurde es immer wieder schwindelig, es ging so weit, dass er seine Arbeit nicht mehr verrichten konnte. Die Ärzte hielten ihn für einen Simulanten und gaben ihm Antidepressiva. Immer wieder hörte er: Sie müssen sich zusammen nehmen, das sind nur Depressionen und Angstzustände. Mein Vater sprach dann irgendwann seinen Neurologen darauf an, ob es nicht Parkinson sein könnte? Er würde viele Sachen an sich beobachten, die diese Diagnose rechtfertigen würde. Nein das kann nicht sein, da passt ihr Schwindel nicht zu, hieß es daraufhin. Nun gut, Papa nahm fleissig seine Antidepressiva weiterhin ein, aber sein Allgemeinzustand wurde immer weniger, vor allem motorisch gesehen. Vor 3 Jahren nun ging mein Vater freiwillig in die Uniklinik und ließ sich von Kopf bis Fuß durchchecken und was dabei rauskam war sein Todesurteil. Er litt an der seltenen neurologen Erkrankung namens Multisystematrophie vom cerebellärem Typ, kurz MSA-C.  Es handelt sich dabei um eine neurodegenerative Erkrankung, gegen die man nichts machen kann und gegen die es auch keine Medikamente gibt. Man versucht es den Patienten mit Anti Parkinson Medikamanten wie z. B. Madapor, Tasmar usw. leichter zu machen, aber es hilft nicht. Die letzten 3 Jahre verbrachte mein Vater mehr in Krankenhäusern, auf der Intensivstation, im künstlichen Koma, unter künstlicher Beatmung, als zu hause. Ständig bekam er Lungenentzündungen , ewig mußte er Antibiotika schlucken, er konnte gar nichts mehr trinken, essen ging nur noch bedingt, weil bei der Krankheit so nach und nach alles motorische versagt. Es fängt an mit nicht mehr laufen können, danach kamen die Sprachschwierigkeiten, allerdings bleibt der Patient immer klar im Kopf. Mein Vater meinte einmal zu mir: Ach Kind, wenn ich doch wenigstens dabei verrückt werden würde, dann wäre es vielleicht alles ein bisschen einfacher zu ertragen. Der Schluß war halt das Ersticken, weil am Schluß der Schluckapparat gänzlich versagt. Papa starb, nach langem Kampf und erfolgter Reanimation, am 04. April 2011 um 22.00 Uhr im Krankenhaus. Es war schrecklich ihn dort so liegen zu sehen und nichts rührte sich mehr. Am 14. April 2011 haben wir ihn dann auf seinem letzten Weg begleitet. Es war und ist schrecklich. Er war so tapfer und wollte unbedingt seine Enkel groß werden sehen. Solch einen lieben Menschen, wie es mein Vater war, werden wir wohl nie wieder begegnen. Ich bin traurig, dass er nicht mehr da ist, aber für meinen Vater froh, dass er nicht mehr leiden muß! Ich danke dem lieben Gott mir einen solchen Papa geschenkt zu haben. Ich werde ihn immer ehren, achten und lieben.


Auf

www.youtube.com

kann man sich ein Video, welches ich für meinen Papa

erstellt habe, anschauen.

Man gibt oben in der Suchleiste

Udo Preuß

ein und klickt dann auf das Video!










Udo Preuss
Geboren am 11.01.1947
Gestorben am 04.04.2011

13.937 1.417 31

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 21.10.2011,
Erstellt von Dagmar Gallucci

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