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Wir vermissen Dich!!!

 

 

Der Geburtsbericht meiner Maus...

 

Wir haben in der 33 SSW erfahren, dass die kleine an Trisomie 18 leidet!!!

Wir haben für den 2.02.11 einen Termin in der Uniklinik in Bonn bekommen, zur Stillengeburt. Jedoch musste meine geliebte Maus erst zu den Engeln reisen.

Die Zeit bis es "endlich" so weit war, dass wir los fahren konnten, zog sich wie Gummi. Meine Gedanken waren gemischt, zwischen: Bald hab ich es endlich geschafft und bald ist mene Maus tot! Ein wechsel Bad der Gefühle. Wir haben lange 2,5 Wochen auf diesen Termin gewartet. In dieser Zeit war es teilweise schön die Tritte und Boxerein der Maus zu spüren, aber gleichzeitig riss es mir mein Herz raus.
Da wir noch 2,5 Wochen Zeit hatten, planten wir also die Beerdigung meiner Tochter. Da Bonn ganze 300km von unserem Wohnort weg war, war dieses garnicht so einfach. Mein Lebensgefährte und mein Vater telefonierten sich die Finger wund, um ein Bestattungsinstitut zu finden, welches eine Totgeburt einäschert.
Ich habe in der Zeit daheim angefangen die Babysachen in Kartons zu packen und in den Keller zu räumen. Die vor kurzer Zeit eingeräumten Pampers, wanderten also wieder zurück in den Karton. Die frisch gewaschenen Babysachen, wanderten in den Karton. Ich suchte aus meinen rosa Bergen an Anziehsachen, ein kleines Paar Söcken, ein kleines Mützen, den kleinsten Body und einen kleinen rosa Strampler. Alles packte ich liebevoll in eine kleine Kiste. Diese Kiste sollte mit nach Bonn. Auch noch in diese Kiste packte ich die Spieluhr von Lina, die ich bis Dato jeden Abend auf meinem Bauch legte und sie abspielte. Ausserdem, nahm ich das Schnuffeltuch aus dem Babybettchen. Auch dieses wollte ich meiner Tochter mitgeben. Die Kuscheldecke, die meine Schwiegermama für Lina gestickt hatte (mit ihrem Namen drauf), kam ebenfalls mit. Weinen konnte ich während dieser Zeit nicht mehr. Ich funktionierte nur noch wie ein Roboter, total Emotionslos. Als wir dann gegen 12 Uhr mittags in Bonn ankamen, wollte man uns erst wieder wegschicken. Sie sagten, sie haben kein Zimmer frei. In langen Gesprächen erklärte ich den Ärzten, dass ich schon lange Wehen habe und meine Maus endlich erlösen will. Sie sollten wenigstens meine Maus erlösen, entbinden würde ich sie dann woanders, wenn sie kein Zimmer frei hätten. Ich dachte, es bricht erneut eine Welt zusammen. Da stellt man sich seid fast 3 Wochen darauf ein... und dann soll man wieder einfach so fahren? unvorstellbar... Unter Tränen brauch ich erneut aus. Ich wollte das endlich alles hinter mir haben. Endlich meine Maus erlösen und mit dem ganzen Abschließen zu können. Nach 3 Stunden warten, hieß es dann: Es gäbe doch ein Zimmer...endlich, es geht vorran. Endlich komme ich ein paar Schritte weiter.  Um 16:40 Uhr wurde ich dann zur letzten US-Untersuchung abgeholt. US hatten sie in Bonn schon mehrmals in den vorherigen Terminen gemacht.  Meine Mutter und mein partner waren mit dabei. Meine Mutter saß weinend in einer Ecke des Raumes und starrte auf den US-Bildschirm. Mein Partner saß neben mir und drückte meine Hände. Ich wusste, dass in paar Minuten das Leben, welches noch nicht begonnen hat beendet wird. Ich konnte bei dem US nicht zusehen. Ich lag nur auf der Liege und weinte. Dann kamen noch 3 weitere Ärzte dazu. Wieder erklärten sie mir den Eingriff. Ich musste unzählige Zettel unterschreiben, dass ich diesen Eingriff auch wirklich will.
Um 16:55 fingen sie dann an, meinen Bauch zu punktieren. Per US wurde alles genau kontrolliert. Meine Mama saß immer noch schluchzend in der Ecke. Einer der Ärzte sagte zu mir: Sie müssen aufhören so zu weinen, sonst treffen wir die Nabelschnur nicht. Ich versuchte also nicht mehr zu weinen...also liefen mir die Tränen so aus den Augen, ohne dass ich wirklich Atmete. Ich versuchte nicht daran zu denken, dass sie jetzt meine Tochter töten und drückte dabei gaaaanz fest die Hand meines Partners. Der Schmerz am Bauch, durch die Spritzen, war da...aber den habe ich nicht wirklich wahrgenommen. Es kam mir vor wie Stunden, bis sie endlich sagten: wir spritzen jetzt die Lösung in die Nabelschnur. Ich schaute auf die Uhr 16:59 Uhr.. Ich bekam noch einen Tritt und dann hörte um punkt 17:00 uhr, ihr krankes Herz auf zu schlagen, für immer. Die Ärzte verlassten alle nach und nach den Raum. Die Ärtzin sagte zu mir, ich könne jetzt gehen und die Schwestern würden sich um den "rest" kümmern. Zurück im Zimmer, brach ich weinend zusammen: ich sagte immer wieder: ich habe meine Tochter töten lassen, ich habe sie getötet. Mein Bauch fühlte sich sooo unglaublich schwer an. Irgendwie fremd. Meine Mutter klingelte nach einer Schwester und fragte, ob ich etwas zur beruhigung haben könnte. Die Schwester sagte, wir sollen bisschen spazieren gehen und vielleicht an der Ecke eine Pizza essen... Ich dachte nur: Eine Pizza essen??? Meine Tochter ist eben gestörnen und ich soll Pizza essen? Unglaublich!!
Ich weinte sehr sehr viel, jedoch war ich irgendwie auch erleichtert. Ich brauchte kein schlechtes Gewissen mehr haben, dass ich ihre Tritte hasste, dass ich meinen Bauch hasste.  Ich hatte nur noch ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Tochter getötet hatte.
Abends um 20 Uhr bekam ich die erste Wehentablette oral. Ich nahm sie und konnte diese Nacht tatächlich schlafen. Ich schlief richtig tief und fest. Alle 4 Std kam die Schwester und gab mir ein neues Wehenmittel. Ab 00 Uhr bekam ich es vaginal verabreicht. Die Schwester sagte mir noch, dass es mit den Wehen dauern würde. Um kurz vor 4 Uhr wurde ich wach. Und hatte Magenkrämpfe. Ich also auf Klo und gedrückt wie so eine Irre...nichts.. Wieder ein Magenkrampf... ich wieder am drücken...nichts. Dann überkam mich Schüttelfrost. Ich zitterte am ganzen Körper. Dachte dabei aber nicht an wehen, obwohl ich den Geburtsvorbereitungskurs ja schon hinter mir hatte. Ich also wieder ins Bett. Um kurz nach 4 kam die Schwester und verabreichte mir wieder vaginal Wehenmittel. Und sagte wieder zu mir: es ist noch alles fest und geschlossen, dass dauert wohl noch. Um 7 uhr hielt ich diese Magenkrämpfe nicht mehr aus. Meine tote Tochter in meinem Bauch war gaaanz hinten in meinem Kopf. Ich dachte irgendwie garnicht mehr daran. Die Schmerzen waren Horror. Mein Partner holte eine Schwester. Diese meinte, dass das noch keine richtigen Wehen seien und verabreichte mir neues Wehenmittel vaginal und per Tropf. Na super dachte ich mir: Das sollen noch keine richtigen Wehen sein...klasse. Ich sterbe schon jetzt. Um 9 Uhr kam eine Schwester und wollte mir erneut wehenmittel geben. Ich sagte zu ihr, dass sich mein Bauch komisch anfühlte. In dem mom merkte ich ein PLOPP. Und mein Bett wurde ganz Nass. Ich sagte ihr, dass ich glaube, dass meine Fruchtblase geplatzt sei. Die Schwester rannte weg. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich drehte mich in meinem nassen Bett hin und her. Meine Mutter riss mich auf meinem Bett und schleppte mich aufs Klo. Sie zog mich aus. Ich konnte vor Schmerzen nicht wirklich stehen. Sie legte Handtücher aufs Bett und legte mich wieder dort rein. Als um 10 Uhr immer noch keine Schwester zurück gekommen ist, suchte mein Partner das Schwesternzimmer auf. Dann ging alles ganz schnell. Meine Mutter schnappte sich meine Kiste. Und ich wurde in den Kreissaal geschoben. Mein Partner und meine Mutter begleiteten mich. Ich war ganz zuversichtlich, dass ich bald alles geschafft habe. Die Hebamme stellte sich vor. Und fragte mich ob ich eine PDA möchte. Na klar wollte ich. Ich hätte in diesem Moment alles genommen. Immer her damit. Also rief die Hebamme einen Anästisisten an. Auf diesen warteten wir ganze 40 Minuten. Ich dachte ich müsse sterben. Solche Schmerzen. Zwischen durch bin ich immer irgendwie weggesackt und bekam nichts mit. Trauer war in diesem Moment ganz weg. Es ging für mich nur noch darum, alles hinter mich zu bringen. Die Hebamme kontrollierte meinen Mumu und meinte, dass er erst 1cm auf sei...dass das ganze noch gut 10 Std dauern kann. Ich hab schon im Kopf gerechnet wieviel Uhr es war... und freute mich auf die Zeit danach. Dann bekam ich ENDLICH die PDA...dazu sollte ich mich hinsetzen. hinsetzen??? wie soll ich mich hinsetzen. Ich konnte mich nicht hinsetzen. Ich hatte einen totalen Druck im vaginalbereich. Ich konnte nicht sitzen. Das tat weh und war unangenehm. Als hinge der Kopf schon halb raus. Aber quatsch, dachte ich. Das bilde ich mir sicherlich nur ein. Die hebamme sagte vor paar Minuten, der Mumu sei erst 1 cm auf. Dass das ganze noch Dauert. Also dachte ich, dass das wohl normal sei. Und versuchte mich halbwegs hinzusetzen. Als ich saß, sackte mein Kreislauf total zusammen. Ich musste mich 3x erbrechen. Und diese Schmerzen... ich wollte sterben. Ich konnte nicht mehr. Die Anastästistin stellte sich vor und erklärte mir alles. Ich fauchte sie an, dass sie mir nichts erklären soll, sie soll mir endlich die Spritze geben. Dann musste ich erst wieder unterschreiben. Ich konnte nicht sitzen, ich dachte ich sterbe und dann soll ich schreiben??? ich dacht ich spinn. Dann kam wieder eine Wehe...die Anastäsitin wollte mir den Zettel weg nehmen und sagte: warten wir die Wehe ab. Ich riss ihr den Zettel aus der Hand und fauchte sie wieder an: Wir warten nicht!!! Ich will diese Spritze JETZT! und unterschieb. Endlich legte die den Kanal für die Spritze... alle sagten mir vorher, es tut weh. Ich spürte garnichts. Ich dachte, dass meine Füße taub werden. Nach 15 minuten wurde der Schmerz leichter. Sogar erträglich. Aufeinmal stand ein fremder Mann neben meinem Bett. Egal, soll er doch dachte ich mir. Die Hebamme und der Mann saßen rechts von mir und meine Mutter und mein Freund links. Die Hebamme sagte, ich solle noch mal auf die Toi gehen. Eine volle Blase würde die Wehen hemmen. Also schleppte ich mich um 10:30 mühsam aufs Klo. Ich musste garnicht. Ich wunderte mich, dass ich laufen konnte. Schließlich war mein unterleib ja taub. Auf dem Klo konnte ich nicht. Ich konnte nicht drücken und traute mich nicht, die Beine auseinander zu machen. Ich hatte Angst ich würde meine Tochter auf der Toilette verlieren. Also schlich ich zurück ins Zimmer und sagte der  Hebi, dass ich nicht muss. Sie meinte, dass die Blase leer sein muss und wollte diese mit einem Katheter leeren. Ich spürte ja nichts untenrum..also gut, soll sie mir doch die Blase leeren, mir egal. Ich spreitze also die Beine und sie grinste... und sagte nur: Oh, ich glaube ich mache ihnen die Blase leer und dann dauerts vllt noch 10 Minuten, dann haben sie es geschafft.  Als meine Blase leer war, sagte sie mir ich solle pressen. Hä? was soll ich? Pressen? Ich spüre doch nichts!! Also lag ich dort... die Hebi wieder: Sie müssen Pressen wenn eine Wehe kommt! Meine Mutter, mein Freund, der unbekannte Mann und die Hebi saßen um mich rum und starrten mich an. Ich soll also Pressen, dachte ich mir? Gut, dann Presse ich eben. Und ich hab um mein leben Gepresst... einmal, und ich spürte wie ich etwas aus mich raus drückte...ein Druck im Vaginalbereich. Aber nicht schmerzhaft. mmh ich soll also bei einer Wehe pressen??? Ich spürte garnichts!!! Egal, bevor sie wieder sagt ich soll pressen, dann press ich eben jetzt wild los... zweite mal gepresst... die Hebi immer: Sehr gut machen sie das... wirklich gut. Der unbekannte Mann wiederholte ihr gesagtes immer...komischer Vogel dacht ich mir. Nun gut... press ich eben weiter. Ich bekam vor lauter pressen keine Luft mehr und meine mutter sagte später ich wurde bereits dunkelrot im Gesicht. Aufeinmal war sie da. Ich spürte etwas zwischen meinen Beinen liegen. Und ich merkte wie es Nass wurde. Meine Mutter und mein Partner stürzten sich beide auf mich und sagten nur: du hast es geschafft, Du hast es endlich geschafft. Ich bekam noch halb mit, dass die Hebi meinen Partner fragte ob er die Nabelschnur durchschneiden mag. Leider bekam er es nicht mit. Und ich konnte irgendwie auch garnichts sagen. Ich fühlte nichts, ich wusste nichts, ich war weder traurig noch glücklich. Irgendwie fühlte ich mich garnicht anwesend.
Die Hebamme wickelte meine Tochter in ein weißes Tuch ein. Und fragte uns ob wir sie sehen wollen. Bis zum schluss war ich mir nicht sicher. Ich hatte Angst sie zu sehen, angst davor, dass ich sie dann noch mehr vermisse. Angst diese tote Tochter zusehen. Meine Mama fragte mich schon vorher, ob sie die Kleine einmal halten darf. Also sagte ich der Hebamme, dass meine Mama sie will. Sie gab ganz behutsam meiner Mama die kleine. Und dann wandte sich die Hebi wieder zu mir und sagte; so nu muss die Nachgeburt noch raus. Falls die nicht komplett sei, müsste ich noch zur AS... nein zur AS wollte ich nicht. Die Hebi massierte meinen Bauch und sagte erneut ich solle Pressen. Pressen? Wozu soll ich nun noch pressen? Dieses scheiß pressen!! Man! Aber wie ein roboter presste ich einfach. Es tat sich nix. Und ich dachte ich müsse zur AS...nein ich will keine AS...dann fing sie vorsichtig an, an der Nabelschnur zu ziehen. Und zog einen kleinen lilanen klumpen raus. Die Nachgeburt! Sie nahm sie in die Hand und untersuchte sie... ich schaute mir alles interessiert an. Wahnsinn! Dann legte sie die Nachgeburt auf ihre Hand und zeigte mir die Form. Die Hebi grinste und sagte: Sieht aus, wie ein kleines Herz, stimmts? Sie gab dem komischen Mann meine Nachgeburt und weg war er...ich sah in nie wieder.Danach nahm die Hebamme  meine Mutter meine Tochter wieder weg. Ich hab meiner Mama die Anweisung, dass sie Fotos machen soll. Ganz ganz viele. Das wird schließlich das einzigste sein, was ich jemals haben werde. Dann kam die Hebi mit der Kleinen im Arm zu mir und gab sie mir. Da hielt ich also zum ersten und zum letzten mal meine Tochter im Arm. Sie war so klein und sooo süß. Sie sah garnicht tot aus. Sie sah aus, als würde sie schlafen. So friedlich und süß. Obwohl sie tot war hatte ich angst etwas kaputt zu machen. In dem Moment wo ich sie hielt war ich irgendwie nicht traurig. Es war schön. Es war wunderschön sie zu sehen und zu halten. Mein schlechtes Gewissen vom Vortag war weg. Ich hatte kein schlechtes Gewissen mehr, meine tochter getötet zu haben. Nein, ich war stolz auf mich, dass ich alles geschafft habe. Ich habe sie mir ganz genau angeschaut. Sie hatte mein Gesicht und die Füße von meinem Partner. Ich konnte sehen, dass sie krank war. Die Händchen hielt sie etwas anders, wie gesunde Babys, die Ohren saßen tiefer als bei gesunden Babys und durch die starke Mittelhirnanomalie, war ihr Köpchen total verformt. Trotzdem fand ich sie perfekt und wunderschön. Dann nahm mein Freund die Kleine...er weinte so bitterlich. Dann nahm die Hebi die Kleine wieder und hat sie gewogen, vermessen und angezogen. Sie hat sie Anziehsachen anbekommen, die ich mitgebracht hatte. Natürlich waren diese viel zu groß. Aber sie sah in rosa noch viel niedlicher aus. Währenddessen sprach die Hebi so liebevoll mit der Kleinen. Dann Fragte sie uns nach den Namen: Lina...Lina sollte mein Engel heißen. Den Namen haben mein Partner und ich uns ausgesucht, nachdem wir hörten, dass es ein Mädchen wird. Lina, Geboren am 3.02.11 um 11:40Uhr, mit 1090g und 38cm!!! Meine Mutter fotografierte alles!!! Sie hielt jede Sekunde fest, die wir mit Lina erleben durften. Als Lina angezogen war, bekam ich sie noch einmal. Ein aller letztes mal. Ich knuddelte und drückte sie. Zum Abschied gab ich ihr einen Kuss.
Die Hebi, kam und brachte mir ein Foto von Lina, welches sie direkt ausgedruckt hatte für uns. Ich bat die Hebi noch um Fuß und Handabdrücke! Auch dieses machte sie für mich. Dann hatte ich noch einen Wunsch, ein Geburtsbändchen. Auch dieser Wunsch wurde mir erfüllt. Wir hatten Lina ganze 2,5h bei uns. Meine kleinen Geschwister durften sich alle ein kuscheltier oder ein schnuffeltuch aussuchen, welches wir für lina gekauft hatten. Diese Gegenstände hatten wir dabei und gaben sie Lina abwechselns in den arm und machten fotos davon. Damit meine kleinen Geschwister auch etwas von ihr haben. Wenn sie schon nicht dabei sein konnten.
Danach gaben wir sie der Hebi und diese legte sie in ein Weidenkörbchen. Ich habe die Hebi dann gebeten, sie mit ihrer Kuscheldecke zuzudecken und die Spieluhr mit in den Sarg/Leichenkasten zu legen.
Mein Mann durfte sich einen Stein aussuchen. Mit dem Foto und dem Stein in der Hand. Irgendwie konnte ich in diesen Momenten keine Trauer empfinden. Es lief irgendwie alles wie im Film ab. Unten, in meinem Zimmer angekommen, fragte die Schwester uns, ob sie uns noch das Mittagessen bringen will. Nein, ich hatte keinen Hunger. Ich wollte nur schlafen. Ich stellte mir das Foto der Kleinen auf meinem Nachttisch ab und döste. Gegen Abend kam eine Anästesistin um mir den PDA-zulauf zu entfernen. Sie streckte mir die Hand entgegen und wollte mir gratulieren. Als ich ihr sagte, dass mein baby tot sei, hat diese das Zimmer fluchtartig verlassen.  Wenig später kam eine andere Schwester und fragte uns: und sie wollen heute nach Hause? Wie, ich soll heute nach Hause? Ich will nicht nach Hause, ich wollte doch nur schlafen. Also schickte meine Mutter die schwester sauer wieder weg. Als ich am nächsten Morgen erwachte wollte ich nur noch nach Hause. Die schwester kam noch einmal zu uns und sagte uns, dass wir Lina noch anmelden und abmelden müssen!? Wie? ich soll meine Tochter jetzt am Standesamt an und wieder abmelden? Wie unfair... total mies drauf schleppte ich mich also unter schmerzen im intimbereich zum Standesamt. Ich meldete meine tote Tochter an und wieder ab. Durfte dafür noch bezahlen. Ein unfaires Deutschland. Überall um uns rum, waren glückliche Eltern, die ihre Babys anmelden wollten. Und ich mittendrin.
Bevor wir nach Hause fahren konnten, hatten wir noch einen Termin beim Bestatteter. Wieder musste ich gefühlte 1000 mal unterschreiben. Wichtig war mir, dass die Kleine mit Spieluhr und ihren Anziehsachen und ihrer Kuscheldecke eingeäschert wird.
Das wurde sie auch!!!
Ich habe diese Entscheidung NIE wieder bereuht! Für mich und meine Tochter, war es die beste Entscheidung. Sie fehlt mir so unglaublich doll  :'(

Tja ihr Lieben, das war mein Geburtsbericht....

Lina Meyers
Geboren am 03.02.2011
Gestorben am 02.02.2011

9.940 167 7

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 22.04.2011,
Erstellt von Britta Meyers

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