Der Kleine ist nach einer Fruchtwasseruntersuchung viel zu zeitig geboren, war vom 9.10.1995 (Geburt) bis 3.1.96 im KH und durfte dann nach Hause, er hatte ein Geburtsgewicht von 1400 g und eine Größe von 41 cm. Als er heim kam wog er 3000g und war auch schon etwas gewachsen, ich freute mich riesig, meinen kleinen Sonnenschein endlich daheim zu haben und machte Pläne für die Zukunft. Alles vergebens, er musste am 24.1.96 wieder ins KH und blieb wieder eine Ewigkeit drin. Die Ärzte meinten, er hätte eine Kuhmilchallergie, die sie kontrollieren müssten. Naja, er kam nach Hause und ging wieder ins KH. Es ging immer hin und her. Am 1.1.1998 sollte es sein letzter Gang ins KH gewesen sein. Er lief noch allein und redete mit mir, wir lieferten ihn am 1.1.98 um 20 uhr ein und am nächsten Morgen um 3 rief mich das KH an, es sei der Hirntod eingetreten und ich solle auf dem schnellsten Wege ins KH kommen.

Da lag mein Sonnenschein, aufgedunsen, an Schläuchen, nicht wie mein Engel. Die Ärzte erklärten mir alles und meinten, die Kinderärztin habe nicht erkannt, dass er eine Hirnhautentzündung gehabt hätte und meinten, sie müssen vom Gesetz her 72 Stunden die Maschinen anlassen und würden sie dann ausschalten. Zu diesem Zeitpunkt war ich schwanger mit seinem Geschwisterchen. Ich habe nicht eine Minute versäumt an seiner Seite in dieser Zeit, aber es half alles nichts *weint*.

Die Ärzte fragten mich, als sie die Maschinen ausstellen wollten, wegen einer Organspende. Ich sagte nur, dass der Kleine nichts von seinem Leben hatte, also sollten sie ihm wenigstens im Tod alles lassen. Als sie dann am 5.1.1998 die Maschinen ausstellten, hatte ich meinen Sonnenschein auf dem Arm, obwohl alle dagegen waren, weil ich schwanger war. Aber mir war es egal, ich wollte meinen Sonnenschein nicht gehen lassen...