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Immer hast Du gelacht, sogar als der Tod schon an die Tür klopfte. Immer warst Du tapfer, hast nie geklagt, warst immer für die Familie da. Dein Enkelkind war ganzer Stolz. . Immer hattest Du ein Ohr für mich und meine kleinen und großen Sorgen. Wir teilten unsere Geheimnisse. Unsere täglichen Telefonate fehlen mir so sehr. Es ist jetzt fast ein Jahr her, Mama, dass Du nicht mehr da bist und immer noch weine ich täglich um Dich und immer noch tut mir mein Herz so weh, wenn ich an Dich denke. Dein Geruch, Deine lieben Hände, wie sie mein Gesicht bei Begrüßung und Abschied umfassen, Deine Umarmungen - sie fehlen mir so sehr. Du fehlst mir so! Es gibt einen sehr schönen Spruch: Wenn die Liebe Treppenstufen wäre - ich würde in den Himmel steigen und Dich zurückholen!

Dein erster Todestag ist in genau 16 Tagen. Vor einem Jahr um diese Zeit warst Du zwar sehr krank, aber immer noch da. Du fehlst mir so! Noch immer höre ich Deine Stimme im Kopf, einen Tag vor Deinem Tod. Du hast Pläne gemacht, hast gelacht und warst gut gelaunt. Als wir uns verabschiedet haben, hast Du meinen Arm gestreichelt und gesagt: "Schön, dass es dich gibt". Und ich habe gesagt: "Na klar und es ist schön, dass es Dich gibt!" Wenn ich gewusst hätte, dass Du 27 Stunden später für immer gehen würdest - ich hätte Dir noch viel, viel mehr gesagt. Wie sehr ich Dich lieb habe und wie schön Du mir meine Kindheit und Jugend gestaltet hast. Wie sehr ich Deine Mutterliebe genieße und wie sehr ich hoffe, Dich noch ganz, ganz lange bei mir zu haben. Doch es sollte nicht sein und dann warst Du plötzlich nicht mehr da und hast Papa und mich zurückgelassen - fassungslos und unendlich traurig... Und das bin ich heute noch

Die Blumen fangen an zu blühen, gestern war es das erste Mal in diesem Jahr warm - der Tag hätte Dir gefallen! Ich musste viel an Dich denken, daran, wir es Dir in den Fingern gejuckt hat, wenn das Wetter besser wurde - dann hielt Dich nichts mehr zu Hause, dann wolltest Du nur noch in Deinen Garten und dort arbeiten und Dich daran freuen, wie die Blumen aus der Erde kommen, wie die Bäume und Büsche nach und nach immer grüner wurden. Ich sehe Dich immer noch an Deinem Lieblingsplatz auf der Holzbank sitzen, in der Sonne, den bunten Sonnenschirm über Dir, eines Deiner vielen Blumenbeete im Rücken löst Du ein Kreuzworträtsel oder liest ein Buch. Deine Haut ist gebräunt, eine Tasse Kaffee steht vor Dir auf dem Tisch und Du siehst glücklich und zufrieden aus. Ich würde so vieles dafür geben, nur noch ein einziges Mal mit Dir in der Sonne auf Deiner Bank zu sitzen! Manchmal kommst Du im Traum zu mir - aber nur sehr verwaschen und von ferne. Oder Du bist viel jünger, Deine Haare sind noch nicht weiß und Du bist ganz gesund. Meistens bin ich wieder ein kleines Mädchen, aber mit dem Wissen von heute. Ich weiß dann, dass ich träume und in dem Moment wo ich versuche, den Traum festzuhalten, bist Du nicht mehr da... Wie im wahren Leben. Es fällt mir so schwer, diese Tatsache zu akzeptieren... Ich habe Dich lieb, Mama, ganz, ganz dolle und daran wird sich NIE etwas ändern!

In drei Tagen ist Ostern und mir fiel wieder ein, was Du mir als Kind immer gesagt hast: "Wenn du den Osterhasen fangen willst, dann musst du ganz viel Geduld haben und warten, bis er auftaucht. Wenn du Glück hast und ihn an den Löffeln zu packen bekommst, erfüllt er Dir einen Wunsch!" Wie sehr habe ich diese Geschichte geliebt und natürlich habe ich sie an Dein Enkelkind weitergegeben, der mit seinen fast sieben Jahren immer noch ganz, ganz fest an den Osterhasen glaubt. Wie gerne würde ich mich auf die Lauer legen und warten, bis er durch unseren Garten gehoppelt kommt, damit ich ihn an seinen Löffeln zu packen bekomme. Ich wüsste auch schon, was ich mir wünschen würde: Noch einmal Kind sein und noch einmal Deine Geschichten hören...

Wieder ein Jahr ohne Dich. Die Erinnerungen an Dich leben in mir weiter. Jemand schrieb zu Deinem Gedenktag: "Wir kennen uns nicht, aber ich schicke ein Licht, dass deine Tochter, die dich so sehr liebt, dich im Sternenhimmel wiedersieht." Dieser Spruch brachte mich zum Weinen. Ich wünsche mir SO SEHR, Dich nur noch einmal in meinen Armen halten zu können, Deinen Mama-Duft einzuatmen, ein Küsschen von Dir zu bekommen, Deine Hände in meinem Gesicht zu spüren. Für diesen einen Augenblick würde ich so viel geben! Manchmal höre ich Deine Stimme in meinen Ohren, erst neulich beim Abwaschen, da war es, als würdest Du neben mir stehen und sagen: "Heisses Wasser löst den Schmutz besser und schneller." Das hast Du mir immer als Kind gesagt, als ich gerade das Abwaschen "lernte". Oder wenn ich Kartoffeln schäle, dann sehe ich Dich direkt vor mir, wie Du mit einer unglaublichen Geschwindigkeit Kartoffeln geschält hast, weil Du es nicht mochtest und deswegen umso schneller damit fertig sein wolltest. Meistens sind es ganz alltägliche Kleinigkeiten, die Dich mir nah sein lassen - und doch bist Du so fern... ! Letzte Woche sah ich ein Foto von mir, ziemlich aktuell. Es war unglaublich, aber da sah ich aus wie DU! Es war DEIN Lachen, das ich da auf dem Foto sah. Also sehe ich Dir wohl doch immer ähnlicher, je älter ich werde... Viele Frauen wollen nich aussehen wie ihre Mutter, ich fand, Du warst die schönste Mama der Welt. Und wenn ich Dir ähnlich bin, umso besser... 

Elisabeth Markwat
Geboren am 16.04.1936
Gestorben am 01.03.2009

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Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 24.01.2010,
Erstellt von Carmen Hugo

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