Erinnerungen …
In Erinnerung an Felix und seine liebe Omi.
Beide verstarben innerhalb kurzer Zeit.
Oma - meine Mutter - am 04.03.2008
Felix - mein jüngster Sohn - am 26.03.2008
Erinnerungen
sind das schönste was bleibt, wenn ein Mensch verstorben ist, den man
über „Alles“ liebt, wie in diesem Fall mein jüngster Sohn Felix…
In
meinem Herzen trage ich viele Erinnerungen an Felix, die mich sicher
bis an mein Lebensende begleiten werden. Unter zahlreichen anderen
Erinnerung an ein Ereignis, das mich dazu bewegt hat Felix „Meine kleine
Pummel“ zu nennen. Ich werde sehr oft gefragt: „Warum nennst du Felix
eigentlich „Meine kleine Pummel? Weil er so pummelig war?“ Diese Frage
beantworte ich stets mit: „Nein! nicht weil Felix pummelig war… es hat
einen ganz anderen Hintergrund!“ und dann fange ich an zu erzählen
warum… eine der schönsten Erinnerungen, die mich „Niemals“ verlassen
wird…
Eines Tages als ich nach der Arbeit aus dem Büro nach Hause kam,
öffnete ich die Wohnungstür wie gewohnt und trat ein. Kaum hatte ich die
Tür geöffnet kamen mir Felix und Eric entgegen gelaufen als hätten sie
mich seit Monaten nicht mehr gesehen. Daraufhin stellte ich meinen
Aktenkoffer ab und nahm beide fest in meine Arme. Es war erst Nachmittag
und ich beschloss mit meinen beiden Mäusen auf der großen Wiese hinter
dem Wohnblock in dem wir wohnten spielen zu gehen. Durch meine Arbeit
hatte ich nicht all zu oft die Möglichkeit dazu, drum packte ich die
Gelegenheit beim Schopf um mit meinen Mäusen einen schönen Nachmittag zu
verbringen. Draußen auf der Wiese angekommen stürzten sich Felix und
Eric gleich in den großen Sandkasten und buddelten munter drauf los.
Nach eine Weile wurde es Felix zu langweilig. Er kletterte aus dem
Sandkasten, lief kreuz und quer über die Wiese, jagte einen
Schmetterling hinterher um ihn zu fangen… was ihm aber nicht gelang. Mit
schmollender Miene setzte sich Felix dann neben mich und schaute Eric
zu wie er einen Sandkuchen nach dem anderen baute. Das schönste an einem
Sandkuchen ist ja, wenn man ihn nach dem bauen wieder platt klopfen
kann… das taten dann auch alle beide mit Wonne. Aber auch das wurde
Felix nach kurzer Zeit zu langweilig. Er stapfte etwas frustriert hin
und her bis er auf die Idee kam, einer seiner Lieblingsbeschäftigung
nachzugehen… dem Gänseblümchen zu pflücken.
Eric beobachtete sein kleines Brüderchen, fand die Idee „… gar nicht
mal so schlecht!“ wie er dann vor sich her sprach und folgte Felix. Als
beide munter laut schallend lachend Gänseblümchen pflückten, beobachtete
ich das Felix immer nur die Blüten in seinen kleinen Händen hielt. Eric
zeigte ihm dann wie man die Blümchen abreißen muss um einen schönen
Strauß daraus zu machen. „Tick Tack Oma“ (Uroma und Uropa – Tick Tack
Opa, wie meine beiden Mäuse ihre Urgroßeltern nannten) hatte es Eric
beigebracht wie man einen schönen Gänseblümchenstrauß pflückt.
Man hält mit einer Hand zwischen Daumen und Zeigefinger das Blümchen
unter der Blüte fest, zieht dann mit der anderen Hand mit Daumen und
Zeigefinger entlang des Blütenstängels runter bis zur Wurzel bzw.
Pflanze und pflückt das Blümchen so lang wie möglich an unteren Ende ab.
Felix beobachtete seinen großen Bruder Aufmerksam, doch gelang es ihm
nicht, das Blümchen exakt so wie Eric abzureißen! Er versuchte es
mehrmals – hielt das Blümchen mit der linken Hand unter der Blüte fest
und fasste es mit der rechten Hand an der Wurzel an… doch in dem Moment
riss er nur die Blüte ab. Verzweifelt versuchte es Felix immer wieder,
auch versuchte er es nur mit einer Hand ein Gänseblümchen zu pflücken.
Er umklammerte das Blümchen mit seiner kleinen Hand an der Wurzel und
zog sie entlang dem Stängel bis er schließlich wieder nur die Blüte in
der Hand hielt.
Mittendrin ohne das ich es bemerkte, näherte sich meine Mutter… die
sich köstlich darüber amüsierte. Eric zeigte seinem kleinen Brüderchen
noch einmal wie man Blümchen pflückt und dann gelang es Felix auch –
allerdings nicht bei jedem Blümchen. Nach dem meine beiden Mäuse
bemerkten das Omi auch auf der großen Wiese spazieren ging, lief Felix
voller Stolz zu ihr und schenkte meiner Mutter ein frisch gepflücktes
Gänseblümchen. Enttäuscht musste Felix dann aber feststellen das er
wieder nur die Blüte abgerissen hatte… Kullertränen liefen ihm über die
Wangen.
Noch größer wurden die Tränen als meine Mutter die Blüte weggeworfen
hatte. Ich erklärte ihr dann: „Aber Mutti! die Blüten wirft man nicht
einfach weg, sondern die werden dann in ein Glas oder Schale mit Wasser
gelegt so das sie auf dem Wasser schwimmen… weißt du denn das nicht
Omi?“ zwinkerte ihr zu und lächelte. Mutter war entrüstet und
antwortete: „Da hab ich doch jetzt nicht dran gedacht.“ nahm Felix ganz
fest in die Arme, gab ihm einen dicken Kuss und wischte ihm die Träner
fort. Dadurch ermutigt lief Felix seinem Brüderchen Eric hinterher um
weiter Gänseblümchen für Omi zu pflücken.
Wir vier verbrachten den ganzen Nachmittag auf der großen Wiese und als
wir zum Abendessen aufbrechen wollten geschah es… was Felix mit dem
Kosenamen „Meine kleine Pummel“ prägte. Felix lief immer noch munter
über die Wiese um noch viel mehr Gänseblümchen zu pflücken. Plötzlich
kam Felix wie wild auf mich zugerannt und rief: „Eine Pummel! Eine
Pummel!“ und hinter ihm her flog eine große Dicke Hummel! So schnell
konnte ich in diesem Moment gar nicht gucken wie Felix an meinem Bein
hinauf kletterte um auf meinem Arm Schutz zu suchen! Ich schnappte mir
Felix damit er nicht abrutschen konnte und hielt ihn fest in meinen
Armen… obwohl ich mich vor Lachen kaum noch halten konnte. Felix war
ganz außer Atem und Eric kam besorgt um sein kleines Brüderchen sofort
angerannt. Omi hatte es erst gar nicht vernommen was geschehen war, doch
Felix erzählte ihr dann: „Eine Pummel Omi! Eine Pummel!“ woraufhin sie
herzhaft anfangen musste lauthals zu lachen. Ich beruhigte Felix und
sagte: „Du bist mir schon eine kleine Pummel… Papa´s kleine Pummel!“
küsste ihn und trug „Meine kleine Pummel“ nach hause. Eric hüpfte den
ganze Weg lachend neben uns her und rief bei jeder Hummel die er sah:
„Eine Pummel! Eine Pummel!“ alle vier konnten wir uns nicht mehr halten
vor Lachen. Von dem Moment an nannte ich Felix liebevoll „Meine kleine
Pummel“ … und so nennen wir – Eric und ich – Felix heute noch „Unsere
kleine Pummel“…
Zu diesem Zeitpunkt war Felix gerade mal 1 ½ Jahre alt
© Frank Eisfeld
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Created: 15.08.2009,
Created by Frank Eisfeld
Created by Frank Eisfeld
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