der 21. August 2011
Heute habe ich festgestellt: Die beiden H's waren seit dem Todestag von Mama noch nicht am Grab ....
Und was erzählt er: Regelmäßig, wenn es seine Zeit erlaubt, fährt er vorbei. Wir beide wissen, es gibt bestimmt in 33 Tagen ca. 8 Minuten, die er "abzweigen" könnte. Es ist nicht schlimm, denn dann trägt er wenigstens meine Geschenke an euch nicht davon, so wie er es mit der Laterne am Hochzeitstag gemacht hat !!!
Heute im Zug habe ich nachgedacht; du und ich .... wir wären beide (nicht mal zusammen) nicht stark genug gewesen .....
Auch soviele Tage nach der Beerdigung von Papa will ich ihn nicht sehen; ich will einfach meine Ruhe; keine bösen Worte über dich, die Eltern und/oder zu mir.
...........................................................................
Der 23. März 2011 ist ein freier Arbeitstag und ich muss Papa nicht mehr "beschützen". Ich denke gerade daran, an unser letztes Wiedersehen in den Fürther Krankenanstalten. Du hast meine Hand gedrückt, leise gemeint: "Passe auf die zwei in der Rosenstrasse auf."
Das habe ich dir versprochen. Es sind/waren reichlich 200km, ich selbst habe eine Familie, kein Auto, manche Tage, an denen es für mich sehr schwer war. Das weißt du. Das haben alle gewußt. Vor allem unser Jüngster, der Manager, der Organisator (ja, damit bin ich mit dir einer Meinung) hat beim Umzug/Einzug in die Pflege diese Verantwortung durch Papa/Herrn Schrems entzogen bekommen. War dies in seinem Sinn ? (für uns beide war es eine Beruhigung, dass er uns somit nichts vorwerfen kann/konnte).
.........................................................
August 2010
in diesem Monat hast du Geburtstag, das zweite Mal im Himmel, dieses Mal mit deiner Mama, wir haben sie gehen lassen, du bist nicht mehr allein. Anstoßen und Glück wünschen, zwei Dinge, die ihr gerne miteinander gemacht habt. Denkt dabei an uns, wie wir an euch denken.
-------------------------------------------------------------------
Weihnachten 2009: ohne dich, dann will ich dir wenigstens unseren Adventskranz zeigen, einen engel von seelenfarben vom 16. bringen und das Friedenslicht aus dem Dom dalassen.
In einer 3/4 Stunde wird unsere Mutter 80 Jahre. Wir werden sie am Sonntag besuchen. Du wirst in unserer Mitte sein, auch wenn nicht über dich gesprochen wird, in den Herzen der Gäaste bist du fest dabei. Ich weiß, du denkst an uns,
.................................................
30.3.2009 ein Sommerbild von dir aus 2007. Ich hab es mit auf das Grab gegeben, da siehst du "entspannt" aus, es ist in Lohr aufgenommen.
...............................................................
22.3.2009 Heute ist es genau 1 Monat / 28 Tage her, es war auch ein Sonntag, ich war ständig in der Nähe des Telefons. Denn deine letzte Nacht war sicher deine schwerste Nacht. Es fällt immer noch sehr schwer, deine entscheidung zu akzeptieren. Aber du wolltest nicht tatenlos nur im Bett liegen. Ohne Schweinshaxe ist für ein Bayern das Leben kein Genuß *grins* selbst mit gaaaanz viel Phantasie kann man sich bei der "weißenPappe" nicht vorstellen, dass dies "Essen" ist.
Droben bei den Engerl darfst du wieder ein haxen-essender-bayrischer-Bub sein.
.....................................................
20.3.2009: ich hab es gestern mit H. zusammen geschafft, zu dir ans Grab zu kommen, fast wären wir zusammen mit den Eltern da gewesen, Opa hat es "organisiert", einen Fahrdienst, auch ohne H+H haben wir es geschafft !!!! Ich hab noch ein Bild für dich: ein Engerl mit Rose, ich weiß nur nicht, welches ich "wegnehmen" soll.
Heute ist hier in A. ein Mann vom Dach gestürzt, ich bin so erschrocken. Da denke ich immer an H., das hätte auch schief gehen können, aber der liebe Gott wollte lieber dich als Engel als vor 7 J. meinen Mann.
.....................................................
13.3.2009: Heute ist Freitagm der 13., für viele ein "Unglückstag", für dich/uns war(en) es Tag(e), die wir auch gerne in Erinnerung behalten. ich wohne Hausnummer 13a, du hast Hausnummer 13a gewohnt, du hattest 13 nette Kollegen, ich habe an einem Freitag geheiratet, die hast an einem Freitag das Arbeiten begonnen,
.........................................................................
11.3.2009: Heut hab ich einen arbeitsfreien Tag. Und kümmere mich um in Gedanken an dich und in Taten um Juli. Der Schulplatz ist sicher (ein bißerl anders, als geplant: ?? Hast du deine Finger im Spiel gehabt ??).
Julia hat für die Sozialpflege-Schule unterschrieben (Arbeit mit Kindern wie gewünscht) statt für die Altenpflegeschule (da war !! sie ja noch zu jung dazu). Da hat einer "Schicksal" gespielt. Die Klasse besteht dann aus 23 fast gleichaltrigen !! Schülern, was für Juli natürlich besser ist.
Ich danke dir dafür !!!
....................................................................
Du hattest eine "Familie" gefunden in deiner Arbeit. Da warst du JOSEF
Da waren der Senior-Chef, der "Alte", jetzt ein Opa, der Juniorchef, selbst schon Vater, der Junior vom Junior, die Damen aus dem Büro, die vermissen, dass du früh das Licht anmachst und die Kaffeemaschine einschaltest, also ein gemeinsames Frühstück.
Jetzt übernehmen dies die Damen abwechselnd, hängen ein Bild von dir im Raum auf und sagen nach wie vor "Guten Morgen Josef", der erste Satz, der in allen Jahren selbstverständlich war.
..................................................................................................................................
10. März 2009 Heute muss ich daran denken, dass ich vor 1 Woche gewartet habe, ein Anruf von Sandra, und sie sagt, es ist mir wichtig, ich komme mit.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
4. März 2009 Gestern, als wir zusammen an einer gemeinsamen Kaffeetafel mit deinen Kollegen waren, hab ich für mich festgestellt, für die warst du der JOSEF.
.......................................................................................
Dienstag, 3.3.09, der Tag vor der Urnenbeisetzung Ein kleiner blauer Engel, der uns beschützt, kleine rote Herzen "regnen" für uns aus deiner Wolke, auf der DU aufpasst, dass es weitergeht, Die gelbe Blume zeigt uns, es beginnt immer wieder neu. Pass gut auf dich auf !!! und verlege den Schlüssel zum Tor nicht
...........................................
22. Februar 2009
Freitag noch in der Arbeit, nie krank gewesen in 36 arbeitsreichen Dienstjahren, die Arbeit war sein Leben.
Arzt, Krankenhaus, Darmverschluß, schwere OP, weil der Darm geplatzt ist, künstlicher Darmausgang, 6 Tage Hoffnung, Lungenentzündung, eigene Entscheidung: keine Intensiv, keine Beatmung, wir haben es verstanden.
Im Himmel darfst du mit Petrus die Tür öffnen und schließen. Du bist jetzt der Schutzengel für meine zwei Mädels
Es gibt kein Grab in der Erde, deine Asche wird in einer kupfer-farbenen Urne in einer Nischenwand stehen. Die kleine Tafel in weinrot mit deinem Namen SEPP in goldener Schrift trägt die betenden Hände von Dürer. So hast du es dir gewünscht, in Augenhöhe mit den anderen stehen.
Created by Rose Koppe