der Anfang vom Ende....
am 5.4.2009 haben wir alle zusammen die Konfirmation Deiner Zwillingsenkelsöhne Patric und Pascal gefeiert, da war die Welt noch in Ordnung, es war ein schöner Tag und wir haben die Beiden gefeiert, waren schön Essen mit Familie und Freunden...... nichts ahnend was nur 2 Tage später passiert. Du hattest Du einen Schleier vor Deinem rechten Auge, Du bist mit der Bahn zum Augenarzt gefahren welcher Dich in die Augenklinik überwiesen hat. Dort hat man nach dem Auge geschaut und Dir Tropfen gegeben.... dann bist Du wieder nach Hause gefahren. Am Karfreitag hast Du mich Abends angerufen und mir gesagt das das Auge blind ist und Du garnichts mehr sehen kannst. Wir sind sofort los gefahren. Am Ostersonntag war dann auch noch das linke Auge blind, Du sagtest es ist komplett schwarz um Dich herum. Dienstag nach Ostern hättest Du einen Termin in der Klinik. Ich habe Dich gedrängt nicht so lange zu warten, also bist Du am Ostermontag mit Deinem Mann ins Krankenhaus gefahren. Dort haben sie Dich auf den Kopf gestellt.... CT, Ultraschall, spezielle Augenuntersuchungen etc. nichts ergab eine Diagnose, keiner konnte uns sagen warum Du plötzlich nichts mehr sehen konntest. Verschieden Ursachen wurden vermutet, Augeninfarkt, Einblutung in den Glaskörper........ aber nichts wurde bestätigt, sie konnten nichts tun. Sie sagten noch Frau Blume, sie sind kerngesund, wir finden keine Ursache für die Erblindung..... Als sie dann sagten wir können ihnen ihr Augenlicht nicht wieder zurück geben hast Du zu mir gesagt: gib mir eine Pistole, in dem Moment hat es mir das Herz zerrissen. Es war so schrecklich Dich so hilflos zu sehen, nichts tun zu können. Nun es half alles nichts, Du hast langsam wieder Mut gefaßt Du wolltest leben.... mit kleinen Schritten nach vorne. Du wolltest an die Abano Thermen nach Italien, Du wolltest mich wenn Du fit bist mit den Blindenstöcken sogar alleine mit der S-Bahn besuchen kommen. Dann hast Du erfahren dass meine/Deine Tanja ein Baby bekommt und Dich zur OMIMI (Uromi) macht. Im ersten Moment warst Du am Boden zerstört: Jetzt bekommt sie ein Baby und ich kann es nicht sehen, das waren Deine Worte -mir hat das Herz geblutet, es tat so weh. Doch die Freude auf das Baby überwog. Du hast kleine Schritte nach vorne gemacht, hattest einen Lesecomputer der alles vorgelesen hat was Du auf den Scanner gelegt hast. Du bekamst Blindenstöcke, es war beschwerlich.... aber Schritt für Schritt ging es vorwärts. Wir haben zuhause alles zusammen umgeräumt damit Du weist wo alles ist. Dann kam Pfingsten.... am Samstag vor Pfingsten hat mich Tanja gebeten am Sonntag Deinen Hals anzuschauen (da war ein großer Knoten). Du hast versprochen gleich wenn Deine Ärztin aus dem Urlaub zurück ist danach schauen zu lassen. Du warst dann Montags bei ihr, Mittwochs stationär ins Krankenhaus zur Abklärung.... Verdacht auf ein Lymphom... Es folgte eine Biopsie und viele andere Untersuchungen... Keiner hat uns wirklich Auskunft gegeben, es hieß nur es bestünde der Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs -wir waren geschockt- Du wolltest es nicht wahr haben, hattest gesagt der Herr Doktor hat gesagt es ist noch kein Krebs, kann aber einer werden..... Dann eine Woche später waren alle Untersuchungen abgeschlossen, wir mussten nun auf die Ergebnisse warten. In der Onkologie hatten wir Anfang Juli schon einen festen Termin. Du durftest am 18.6. morgens nach Hause, warst Nachmittags noch beim Zahnarzt. Als ich um 17 Uhr angerufen habe konntest Du wegen der Betäubung noch nicht sprechen, hast aber im Hintergrund gelacht... Dann habe ich Abends gegen 20.30 wieder angerufen, es ging ewig keiner ans Telefon.... dann war Dein Mann am anderen Ende, er weinte, Elke sagte er Deine Mama hat über 40 Grad Fieber...... wir sind dann sofort zu euch gefahren, als ich sie gesehen habe bin ich erschrocken, sie war kaum ansprechbar. Wir riefen den Krankenwagen und brachten sie zurück in die Klinik. 3 Stunden mussten wir warten bis der Arzt kam.... er hat dann ein Röntgenbild vom Brustkorb gemacht und gesagt es sei wohl eine beginnende Lungenentzündung. Sie wurde stationär aufgenommen, am nächsten Morgen wurde sie dann auf die Krebs Isolierstation gelegt, es war grauenvoll sie so zu sehen. Sie wollte kaum essen, atmete sehr sehr schwer, sie litt fürchterlich. Freitag Nachmittags rief uns der Stationsarzt zu sich (meinen Bruder, seine Frau und mich) und sagte uns das Mami etwas sehr großes, sehr böses in sich hat.... es bestünde keine Hoffnung mehr, man könne ihr nur noch die Schmerzen nehmen. Auf die Frage WIE LANGE NOCH erhielten wir die schreckliche Nachricht dass es nur noch TAGE sein können........ wir waren wir gelähmt. Samstags ging es ihr dann ein wenig besser sie bekam viel Besuch, hat sich (meiner Meinung nach) von allen verabschiedet, von ihrem Mann, sie hat sich für die 25 Jahre Ehe bedankt. Selbst ihre Schwester aus NRW hat sie noch besucht, meine Zwillinge waren bei ihr, Tanja, Martin, ihr Mann, Michaela und ich. Sie hat ab Samstag Blut gehustet wollte eine Patientenverfügung hat alle Kraft zusammen genommen um das noch durchzusetzen... Sie fragte was ist heute für ein Datum: der 21.6. sagten wir.... HEUTE STERBE ICH sagte sie... es war beängstigend, ich kann es nicht in Worte fassen, es tut so unendlich weh... sie hat sich aufgegeben und gespürt das es zuende geht. Ab Sonntag Nachmittag konnten wir es nicht mehr mit anschauen und ihr Mann bat um ein Beruhigungsmittel welches sie dann auch bekam.... dann schlief sie.... gegen 20.30 wachte sie auf..... das war das letze mal das sie wach war. Am Montag den 22.6.2009 um 13.10 Uhr hörte sie einfach auf zu atmen, wir waren bei ihr. Tanja hielt ihre rechte Hand ihre ich ihre linke... unter Tränen sagte ihr sie dürfe gehen wir lassen sie los, wie in Trance sagte ich immer wieder diese Worte.... geh Mama, geh es ist ok wir lassen Dich los. Ich habe ihr noch die Hand auf die Brust gelegt, es war so schrecklich, es tut so unendlich weh...... heute habe ich das Gefühl ich hätte sie weggeschickt.... ich mache mir solche Vorwürfe, SIE FEHLT MIR SO SEHR !!!!!!!
Created by Elke Sprenger-Zahn